Ein Gemeinwesen lebt von den vielfältigen Erfahrungen und Meinungen ihrer Mitglieder. Solange zu wenige Frauen in der Kommunalpolitik aktiv sind, fehlen uns die Erfahrungen derer, die im Alltag die Hauptverantwortung für die Kindeserziehung und die Pflege der Angehörigen übernehmen. Gerade sie haben aber die Ideen, wie sich der Alltag für alle erleichtern und unser Leben in Winsen verbessern ließe. Ein Meinungsbeitrag von Eike Harden
Misch Dich ein: Girls’ Day bei den Grünen im Landtag
Am Girls’ Day sollen Mädchen in „typische Männerberufe“ hineinschnuppern. Leider gehört auch die Politik dazu: In deutschen Landtagen sind nicht gut die Hälfte, sondern nur ein knappes Drittel Frauen vertreten.
Die frauenpolitische Sprecherin der Grünen Landtagsfraktion, Elke Twesten, hat daher Mädchen in den niedersächsischen Landtag eingeladen. Offenbar mit Erfolg, denn Kyra, eines der Mädchen, erzählt: Einmischen lohnt sich. Es ist total cool, dass wir heute richtig mitreden. Wir Mädchen könnten mindestens genauso gut Politik machen wie die Jungs.
Und so ist es tatsächlich: In einer Demokratie soll sich jede(r) einbringen und jede(r) kann es grundsätzlich gleich gut.
Fürsorge wird nicht anerkannt
Der Politik fehlen zu oft die Erfahrungen von Menschen, die viel Zeit mit anderen Dingen als Politik verbracht haben. In vielen Parteien steht die „Ochsentour“ vor den höheren Ämtern und weder Spaß noch Können helfen daran vorbei. Genauso steht es auch mit allen, die einen anderen Beruf als die Politik ergriffen haben.
Schon vor ungefähr einem Monat – zum Equal Pay Day – wurde darüber diskutiert: Weil immer noch von vielen Frauen wie selbstverständlich erwartet wird, sich um Kinder und pflegebedürftige Angehörige zu kümmern, machen Frauen seltener Karriere. Schlimmer noch: Sie haben dadurch weniger gesellschaftlichen Einfluss und können ihre Interessen und Anliegen schlechter einbringen.
Wenn aber der gesellschaftliche Einfluss derer gering ist, die sich im Alltag um ihre Mitmenschen kümmern – seien es nun eigene Kinder, eigene ältere Angehörige oder die Angehörigen anderer – wenn diese Leute die Politik nicht so beeinflussen können, dass ihnen diese Aufgabe so leicht wie möglich gemacht wird, dann gehen uns allen gerade die Ideen verloren, die helfen, unsere Gesellschaft zusammenzuhalten. Darunter leiden alle.
Für eine bessere Kommunalpolitik
Sogar auf der Gemeindeebene wird engagierten Mitbürgern die Teilhabe oft noch zu schwer gemacht: Informationsveranstaltungen werden manchmal erst spät bekanntgegeben, schlecht terminiert und ohne Wiederholungstermin durchgeführt. So fehlen dann bei diesen Terminen die Stimmen derer, die am besten wissen, wo Verbesserungen möglich sind, die uns allen den Alltag erleichtern.
Ich begrüße es daher sehr, dass die Winsener Stadtverwaltung gerade betont, dass sie gute Erfahrungen mit der Bürgerbeteiligung mache. Mögen die Verantwortlichen dafür sorgen, dass auch die Bürger gute Erfahrungen damit machen, besonders diejenigen, die etwas zum Besseren für alle ändern möchten. Was das Stadtbauamt angeht, scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein.
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