von Eike Harden.
Die ersten 5 Rezepte im Monat April sind dazu gedacht, die Vorratsschränke rechtzeitig zu Ostern zu leeren, damit Platz geschaffen wird für die vielen frischen, leckeren Sachen, die jetzt in unsere Küchen kommen. (Getrocknete) Pilze und Pflaumen sowie Nüsse halten zwar eine ganze Weile, aber ob sie den Sommer unbeschadet überstehen, kann man vorher nie genau wissen und vorhersagen – also besser jetzt essen, so lange sie noch gut sind. Auch der Porree wird vorerst den Frühlingszwiebeln weichen müssen.
In Deutschland wird – wie in den meisten Industrieländern – eine ganze Menge Nahrung weggeworfen, zum Teil, weil sie nicht mehr gut ist, zum Teil auch nur, weil das Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist. Wer regional und frisch kauft, bekommt meistens kein Mindesthaltbarkeitsdatum mitgeliefert und muss sich daher auf den eigenen Augenschein und in Zweifelsfällen aufs Probieren verlassen. A propos „Mindesthaltbarkeitsdatum“: Wie der Name schon sagt, ist dies das Datum, bis zu dem sich verarbeitete Lebensmittel mindestens halten. Danach sind die meisten immer noch halt- und insbesondere verwendbar! Es ist allerdings immer ratsam, die Augen und Nasen offen zu halten, um zu sehen, ob Lebensmittel verdorben sind.
Daneben ist es aber auch wichtig, die Vorräte beizeiten aufzubrauchen, denn ewig halten sie sich meistens nicht (von Honig vielleicht einmal abgesehen, der im Regelfall nur auskristallisiert – man hat schon in altägyptischen Gräbern Honig gefunden, der auch nach Jahrtausenden prinzipiell noch hätte verzehrt werden können!) Als Vorschläge dafür deshalb diese Rezepte.
Pilz-Cremesuppe
Eine Cremesuppe mit Pilzen gehört sicherlich zum Leckersten, das die Küche hergibt – wenigstens für mich! Sie zu essen, macht einfach glücklich.
Zutaten
- 250 g Pilze (für die Suppe im Bild habe ich Morcheln verwendet)
- 1 Tl geschmacksneutrales Öl (ich rate grundsätzlich von Rapsöl ab, weil man damit Vergiftungen von Wildtieren in Kauf nimmt – Rapsöl ist gewissermaßen nicht vegan! Da ich aber die Haltung von Milchvieh unter entsprechenden Bedingungen nicht nur für ethisch vertretbar, sondern in einem gewissen Rahmen für sinnvoll halte, nehme ich lieber: Butterschmalz)
- 2 Tl Butter
- 1 halbe kleine Zwiebel, fein gewürfelt
- 1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
- 1 Prise Salz
- etwas Pfeffer (wer hat und mag: Am besten schmeckt hier der weiße!)
- 2 Tl Mehl
- 125 bis 250 ml Gemüsebrühe (je nachdem, wie dick Sie die Suppe haben mögen)
- 125 ml Milch
Zubereitung
- Bei mittlerer Hitze die Pilze im Öl für etwa 45 Sekunden andünsten, dann die Pilze beiseite stellen.
- Butter zerlaufen lassen, darin Zwiebel- und Knoblauchwürfel mit Salz und Pfeffer andünsten, bis die Zwiebeln glasig sind. (Das dauert erfahrungsgemäß etwa 5 Minuten).
- Das Mehl einrühren und eine kurze Zeit kochen lassen. Dabei unbedingt gründlich mit einem Schneebesen das Mehl und die Butter verrühren, damit nichts verklumpt.
- Nach und nach zuerst die Brühe, dann die Milch hinzugießen und weiter gründlich rühren.
- Etwa 10 Minuten kochen lassen, die Pilze hinzufügen und noch kurz heiß werden lassen.
Gratinierter Porree
Für die Nicht-Vegetarier passt dieses Gericht auch hervorragend zu Fleisch oder Fisch. Aber es geht eben auch gut als Vorspeise oder als Beilage zum Nussbraten!
Zutaten
- 4 Stangen Porree (1 pro Portion!)
- 6 El Sahne (wie üblich ist die vegane Alternative Hafersahne)
- 50 g würziger Hartkäse, fein gerieben
- Muskatnuss, Salz und Pfeffer
Zubereitung
- Den Porree als ganze Stangen (oder etwas gekürzt, quer halbiert, je nachdem, wie es in den Dämpfeinsatz passt …) dämpfen.
- Den Backofen vorheizen, den Porree längs halbieren und in die Auflaufform legen.
- Sahne und Käse verrühren, mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen (das sollte großzügig geschehen, weil es sonst keine weiteren Gewürze an diesem Gericht gibt!)
- Die Masse über dem Porree verteilen und im Backofen garen, bis der Käse gebräunt ist und Blasen wirft. Nachwürzen und schön heiß servieren.
Haselnussbraten
Zutaten
- Fett für die Form
- 250 g rote Linsen
- 1 Lorbeerblatt
- Öl zum Andünsten
- 1 Zwiebel, fein gewürfelt
- 1 Knoblauchzehe, fein gewürfelt
- 1 Wurzel, grob geraspelt oder fein gehackt
- 300 g Haselnüsse, 2/3 gemahlen, der Rest grob gehackt
- 1 El Tomatenmark
- 1 El Sojasoße
- 120 g Semmelbrösel
- 1 El getrockneter Oregano (für den frischen ist es noch etwas früh im Jahr – aber in manchen Küchen gedeiht er schon!)
Zubereitung
- Die Form (900 g) einfetten, die Linsen in viel heißem Wasser mit dem Lorbeerblatt gar und breiig kochen, dann das Lorbeerblatt entfernen.
- Inzwischen im Öl die Zwiebel-, Knoblauch- und Wurzelstücke andünsten.
- Linsenbrei, Nüsse, Gemüse mit Tomatenmark, Sojasoße, Brösel und Oregano gut vermischen und in die Form füllen.
- Im Ofen etwa 20 Minuten backen lassen. Man sollte schließlich den Braten aus der Form lösen und in Scheiben schneiden können.
In Earl-Grey-Tee eingelegte Trockenpflaumen
Trockenfrüchte sind ziemlich süß; sie in Zucker einzulegen, wäre daher eine ziemlich langweilige Idee. Aber in bitteren Tee: Das ergibt etwas ganz Besonderes!
Zutaten
- 500 ml Earl-Grey-Tee, gebrüht mit 1 Tl Teeblättern und 10 Minuten Ziehzeit
- 500 g Trockenpflaumen
- 25 Quadratzentimeter Orangenschale
Zubereitung
- Mit dem Tee die Trockenpflaumen übergießen und die Orangenschale hinzufügen.
- Zudecken und mindestens 2 Tage kühl stellen.
Hamburger Brotpudding
Zutaten
- 4 Eier, getrennt in Eigelb und Eiklar.
- 80 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Tüte Vanillezucker
- 3 El Sahne
- 1 El Rum
- 200 g gemahlene Nüsse (hälftig Haselnüsse und Mandeln beispielsweise)
- 40 g Semmelbrösel
- mehr Semmelbrösel und mehr Fett für die Form
Zubereitung
- Eigelb und Zucker schaumig schlagen, dann Salz, Vanillezucker, Sahne und Rum dazugeben und gut verrühren.
- Nüsse und Semmelbrösel einrühren, Eiklar steif schlagen und unterheben.
- Eine Puddingform ausfetten und mit Semmelbrösel bedecken (den Deckel dabei nicht vergessen!) Die Masse hineingeben, die Form verschließen und 1 1/4 Stunden im Wasserbad garen.
- Schließlich den Pudding auf eine Platte stürzen und mit Frucht- oder Vanillesoße servieren.