Die Winsener Grünen nehmen 2017 – anders als in den vergangenen Jahren – nicht an der Aktion „Stadtradeln“ teil. „Das Stadtradeln ist eine reine Alibiveranstaltung der Stadt,“ sagt dazu Eike-Christian Harden, Sprecher des Ortsverbands. „Das Ziel der Aktion soll sein, Autofahrer davon zu überzeugen, aufs Fahrrad umzusteigen. Als politische Partei kümmern wir uns lieber darum, die Rahmenbedingungen fürs Radfahren zu verbessern. Wenn das nur im Schneckentempo vorankommt oder ganz ausgebremst wird, läuft diese Aktion einfach ins Leere.“
Das Fass zum Überlaufen brachte das weitgehend leer stehende Fahrradparkhaus am Bahnhof. Im Moment scheint es nur als 2. Wahl für alle zu dienen, die nicht das Glück hatten, eine Abstellbox zu ergattern. Doch im Augenblick ist der Nutzerkreis auf HVV-Dauerkarteninhaber beschränkt, ein „Ausprobieren“ ist nicht möglich.
Es fehlen aber nicht nur sichere Abstellgelegenheiten, sondern es hapert in der Stadt an vielen Detailfragen. Wer schon einmal am Abend vor einem Müllabholtermin versucht hat, auf einem Radweg zu fahren, kennt das: Der Weg ist zugestellt, auf den Fußweg darf und möchte man nicht ausweichen und auf die Straße traut man sich nicht, weil Autos drängeln oder gefährlich überholen. Wichtig wäre, bei der Verkehrsplanung alle Gruppen einzubeziehen statt für Autos zu planen und sich dann zu wundern, dass Fahrradfahrer und Fußgänger sich nicht sicher fühlen.