4. In Winsen… aufwachsen
Gemeinsam für eine kinder- und jugendfreundliche Stadt
Kämpfe mit uns ein inklusives Bildungssystem und für eine Kindheit unter besten Bedingungen
Gute Lebensqualität braucht Zusammenhalt, Toleranz und Integration. Kein anderer Bereich ist so wichtig für die nachhaltige Förderung des friedlichen Zusammenlebens wie die Bildungs- und Sozialpolitik. Umso entscheidender ist es, die finanziellen Mittel gezielt dort einzusetzen, wo sie nachhaltig und effizient wirken.
Dabei muss der demografische Wandel ebenso beachtet werden wie Geschlechtergerechtigkeit, die Integration verschiedener Kulturen und nicht zuletzt die Verpflichtung zur Inklusion von Menschen mit Behinderungen.
4.1 Kinderbetreuung verbessern
Ein gutes Bildungssystem fördert die Fähigkeiten aller Kinder von Beginn an auf allen Ebenen der kindlichen Entwicklung. Ein gleichberechtigter Zugang zu Bildung, auch für Menschen mit Behinderung, ist Grundlage für gesellschaftliche Weiterentwicklung. Das Bildungssystem muss Kinder, Jugendliche und alle Lernenden befähigen, eine selbstbestimmte und nachhaltige Zukunft zu gestalten, die von Unwägbarkeiten, Klimakrise, digitalem Wandel und sozialen Veränderungen geprägt sein wird.
Die veränderten Lebenswirklichkeiten von Familien erfordern eine bedarfsorientierte Anzahl von Betreuungsplätzen mit erweiterten flexibleren Öffnungszeiten von Betreuungseinrichtungen. Damit Beruf und Familie zusammen funktionieren und Kinder mit anderen Kindern aufwachsen können, brauchen wir ausreichend Krippen- und Kita-Plätze. Die Bedarfsplanung der Betreuungsplätze muss – auch im Hinblick auf besondere Förderbedarfe der einzelnen Kinder und Ganztagsbetreuungs-Notwendigkeiten optimiert werden.
In den vergangenen Jahren hat Winsen in neue Kindergärten und -krippen investiert. Dauerhaft geht es darum, qualifiziertes Personal zu finden. Diese Bestrebungen unterstützen wir und wollen sie weiter mit vorantreiben. Um die vakanten und durch Kita-Neubauten geplanten Stellen von Erzieher*innen zu besetzen, bedarf es erhöhter Anstrengungen, u.a. durch attraktive Arbeitsplatzangebote und bezahlbaren Wohnraum.
Die Finanzierung der städtischen und privaten Kinderbetreuungseinrichtungen gilt es zu sichern. Wir fordern eine neue vertragliche Vereinbarung über die Zuständigkeiten mit dem Ziel der stärkeren finanziellen Beteiligung des Landkreises.
Wir wollen:
- die Betreuung von Kleinkindern unter 3 Jahren bedarfsgerecht weiter ausbauen
- Zusagen für Betreuungsplätze spätestens 6 Monate vor Beginn der Betreuung sicherstellen
- ein Krippen- und Kita-Angebot mit flexiblen und erweiterten Öffnungszeiten sowie genügend Ganztagsangebote zur Verfügung stellen
- alle Kitas als inklusive Lern- und Lebensorte umgestalten, d.h. lernfördernde Umgebungen schaffen durch gesunde Räume in ausreichender Anzahl, eine naturnahe Außenumgebung und auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder
abgestimmte Bewegungsangebote - den Personalschlüssel pro Kindergruppe von 2 auf 3 erhöhen
- den fachlichen Anspruch durch verbindliche Qualitätsstandards während des Betriebs sowie bei der Ausschreibung von Trägerschaften sichern
- dass vollwertige, gesunde Mahlzeiten mit Lebensmitteln aus der Region in den Krippen und Kitas angeboten werden.
4.2 Grundschulbetreuung und Schulsozialarbeit ausbauen
Gute Bildung zeichnet sich dadurch aus, dass sie ungleiche Startbedingungen aufgrund von sozialen Benachteiligungen, dem Wohn- und Lebensumfeld, von Diskriminierung oder Sprachvoraussetzungen in sozial diversen und inklusiven Schulen ausgleicht, in denen junge Menschen so lange wie möglich gemeinsam lernen.
Inzwischen sind alle Grundschulen der Stadt Winsen in Ganztagsschulen umgewandelt worden. Nun gilt es, den Standard der nachmittäglichen Förderung und Betreuung weiter zu verbessern. Die Pandemie hat uns gelehrt, dass der Besuch der Schulen unter bestimmten Bedingungen gar nicht mehr oder nur zum Teil ermöglicht werden kann. Das sogenannte Homeschooling erfordert eine enorme Forcierung der Digitalisierungsmaßnahmen.
Wir wollen:
- ein verlässliches, qualitativ hochwertiges Ganztagsangebot der Grundschulen sicherstellen, das das komplette Schulumfeld als Lebensraum der Kinder begreift
- vollwertiges, gesundes, regionales Essen anbieten
- die Sozialarbeiter*innenstunden absichern und damit die Zusammenarbeit von multiprofessionalen Teams zur individuellen Unterstützung und Förderung vorantreiben
- den schulischen Lernort mit außerschulischen Lernorten und Förderangeboten weiter vernetzen
- die technische Ausstattung der Gebäude vorantreiben, die den Ansprüchen des digitalen Unterrichtens genügt, die nötige Hard- und Software sowie einen regelmäßigen außerschulischen Support für Lernende sowie Lehrende sicher stellen
- aus der Pandemie die richtigen Schlüsse ziehen und Kita- und Schulneubauten zukünftig mit raumlufttechnischen Anlagen ausstatten.
4.3 Beteiligung, Betreuung und Ausbildung für Jugendliche stärken
Kinder und Jugendliche brauchen ein wohnortnahes, bedarfsgerechtes Angebot für soziale Kontakte, um miteinander ihre Freizeit zu verbringen. Hierzu gibt es bereits ein gutes Angebot unter der Regie von Stadt, Vereinen und Kirchengemeinden.
Das Egon‘s leistet wie andere Partner der Jugendförderung in Winsen gute Arbeit. Eine noch stärkere Kooperation mit weiteren Institutionen der Stadt und der Umgebung sowie einer aufsuchenden Jugendarbeit ist erstrebenswert, um gezielter Jugendliche ansprechen und die Angebote noch besser auf ihre Bedürfnisse abstimmen zu können.
Wir sehen große Chancen im Neustart des Egons am neuen Standort und in einer kreativen Ausgestaltung der neuen Bibliothek und Mediathek als Nutzungsangebot für alle Generationen.
Wir wollen:
- das Angebot der Winsener Jugendförderung erhalten und unterstützen
- die aufsuchende Jugendarbeit stärken
- den Jugendrat mit einem Antragsrecht im Ausschuss für Generationen, Sport und Soziales stärken.
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