Die Grünen fordern eine Überplanung des Bauabschnitts Nordertor bis Deichstraße
Das auf der kommenden Ratssitzung zu verabschiedende Klimaschutzkonzept der Stadt Winsen setzt u.a. auf den Schutz der Stadtbäume, Entsiegelungsmaßnahmen und die Schaffung sog. grüner Inseln. Es besteht Konsens, dass alle Maßnahmen zügig in Angriff genommen und in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden sollen. Die unter dem Namen Winsen 2030 gestartete und im südlichen Bereich abgeschlossene Innenstadtsanierung genügt den Ansprüchen des Klimaschutzkonzeptes jedoch nicht.
Die Grünen sehen eine Chance, zumindest einen Teil der Haupteinkaufsstraße klimafreundlicher zu gestalten, da der Umbau der Winsener Innenstadt in mehrere Bau- und Vergabe-Abschnitte aufgeteilt ist. Die Vergabe der Bauleistungen für den Abschnitt Nordertor bis Deichstraße ist für 2023 vorgesehen. Es bleibt also ein kleines Zeitfenster, um die bisherige Umgestaltung der Rathausstraße kritisch zu überprüfen und Korrekturen vorzunehmen. Die Stadt sollte dafür erst einmal das weitere Vergabeverfahren der Bauleistungen kurzfristig unterbrechen, um dann zeitnah den noch ausstehenden Umbau der Haupteinkaufsstraße klimafreundlicher zu gestalten. Eine zügige Umgestaltung ohne langfristige Auswirkungen auf das gesamte Projekt für machbar, denn die Kriterien sind inzwischen im Klimaschutzkonzept klar beschrieben.
Der Beschluss für die Überplanung des Bauabschnitts Nordertor bis Deichstraße in der bevorstehenden Ratssitzung am 15. Dezember ist für die noch vorhandenen und gesunden Bäume in diesem Bereich die letzte Lebenschance. Sie sollen in diesem Winter gefällt werden. Die Grünen beantragen dagegen den Erhalt des Baumbestands und fordern im Gegensatz zur bisherigen Umgestaltung der Rathausstraße mehr lebendiges Grün und Bodenentsiegelung. Unterstützt werden sie dabei durch neue Förderrichtlinien des Landes unter dem Namen „Lebendige Zentren“, in die Maßnahmen für die Anpassung an die Klimakrise neu aufgenommen und zur Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln gemacht wurden. Diese Richtlinien gelten seit dem 1.1.2020 und laufende Programme sind hierauf umzustellen. Das gilt auch für Winsen 2030 und insbesondere für die Maßnahmen, die noch nicht begonnen wurden.
Die Stadt hat jetzt die Chance wenigstens für den Bauabschnitt Nordertor bis Deichstraße mit der Anpassung an die Förderrichtlinien „Lebendige Zentren“ eine moderne und klimafreundliche Gestaltung der Innenstadt zu realisieren und damit auch notwendige und überfällige Korrekturen der bisherigen Bauausführung vorzunehmen. Man darf gespannt sein, ob die Mehrheit des Rats hierfür den nötigen Mut aufbringt oder ob es wie so oft heißt: „Augen zu und durch“.
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