Zu einem spannenden Austausch über die brennenden Fragen im Bereich der frühkindlichen Bildung von der KiTa bis zur Grundschule trafen sich jetzt auf Einladung des Ortsvereins Interessierte mit Pascal Mennen, dem u.a. für diese Themen zuständigen grünen Landtagsabgeordneten.
Das Thema „Fachkräftemangel“ stand dabei im Mittelpunkt. „Es muss darum gehen, dem Kinderschutz und dem Bildungsanspruch Rechnung zu tragen und gleichzeitig verlässliche Betreuungszeiten für die Eltern vorzuhalten.“ so Mennen.
Hierzu hat die Landesregierung ein breites Maßnahmenpaket vorgelegt, das zum 1.8.2024 in Kraft treten soll und bei dem die Gewinnung weiterer Fachkräfte im Fokus steht. Dies soll durch neue Ausbildungswege in Angriff genommen werden, bei denen erfahrene Mitarbeiter*innen weiterqualifiziert und grundständige Ausbildungen durch verbesserte Rahmenbedingungen beworben werden. Ziel ist auch, Fachkräfte an die Einrichtungen zu binden, indem Entwicklungschancen und Perspektiven aufgezeigt werden.
Im Einzelnen ist vorgesehen erfahrene Assistenzkräften zur Gruppenleitung fortzubilden und geeignetes Personal für ergänzende Betreuungszeiten zu generieren, indem bis zum Ablauf des 31. Juli 2026 die Betreuung in Randzeiten flexibilisiert wird. Zwei pädagogische Assistenzkräfte dürfen eingesetzt werden, wenn auf dem Arbeitsmarkt nicht genügend pädagogische Fachkräfte zur Verfügung stehen. Des weiteren wird die Möglichkeit, bei unvorhersehbaren Ausfällen eine geeignete Vertretungsperson für bis zu fünf Tage je Kalendermonat und Gruppe einzusetzen befristet bis zum 31. Juli 2026 ausgeweitet. Stehen auf dem Arbeitsmarkt für den Einsatz einer dritten Kraft in Krippengruppen nicht genügend Personen zur Verfügung, kann auch hier befristet von der verpflichtenden dritten Kraft abgesehen werden, ohne dass die Gruppe geschlossen werden muss.
Um attraktive Bedingungen für die Gewinnung von zusätzlichen Fachkräften zu ermöglichen, besteht seit dem 1.8.2023 die Möglichkeit der vergüteten Ausbildung in Teilzeit. Zudem können Kräfte, die noch keine ausgebildeten Erzieherinnen oder Sozialassistenten sind, zunächst befristet auf zwei Jahre in einer KiTa arbeiten und sich berufsbegleitend weiterqualifizieren lassen. Ebenso können sich bereits berufserfahrene Sozialassistenten weiterqualifizieren lassen.
Im Schulbereich stellt das verpflichtend vorzuhaltende kostenlose Ganztagsangebot im Grundschulbereich die Kommunen vor große Herausforderungen. Auch hier muss es darum gehen, bürokratische Hürden abzubauen. Margot Schäfer, Fraktionsvorsitzende der Grünen Ratsfraktion konkretisiert: „Besonders im Bereich der Beschäftigung der unterschiedlichen Fachkräfte müssen Brüche im Tagesablauf für die Kinder vermieden werden. Denn klar ist, die Ganztagsschule ist und bleibt in der Verantwortung der Schulen.“
Dass dies bereits aktuell vielerorts gelingt, stellt Pascal Mennen, der den Anspruch hat, wöchentlich eine Schule zu besuchen, anschaulich an konkreten Beispielen dar. Gerade die Kooperation mit unterschiedlichen Partner*innen – Sportvereinen, Therapeuten etc. – sei ein Gelingensfaktor guter Schule. „Es geht darum, multiprofessionelle Teams zu etablieren und zu stärken.“
„Es war erfrischend und anregend, die lebhafte Diskussion zu verfolgen und einen motivierten Politiker zu erleben, der mit Begeisterung für seine Themen wirbt und dabei Impulse von Betroffenen und Interessierten aufgreift und nach Hannover trägt.“ fasst Janine Herzberger, für die Grünen im Ausschuss für KiTas und Schulen, zusammen.