Offener Brief an Senator Jens Kerstan (Behörde für Umwelt und Energie Hamburg)– Moorburg temporär stilllegen!
Sehr geehrter Herr Senator,
lieber Jens,
mit der sog. „Fischtreppe“ in Geesthacht verfügt die Elbe über die größte und modernste Fischaufstiegsanlage Europas. Gebaut als Ausgleichsmaßnahme für das Kohlekraftwerk Moorburg sorgte das 30 Millionen Euro-Projekt für den Aufstieg von Millionen Fischen in den tiedeunabhängigen Bereich der Elbe.
Leider ist dieses ökologisch so wichtige
Projekt seit dem Sommer 2019 praktisch ohne Funktion, als die durch die
Universität Karlsruhe entwickelte Lockströmung verschlossen und im Zusammenhang
auch die ältere Fischtreppe für kleinere Fischarten verfüllt wurde. Ein
Aufstieg ist nun praktisch unmöglich und alle Anstrengungen zur
Wiederansiedlung von bspw. Lachs und Stör werden ad absurdum geführt. Gerade
vor dem Hintergrund einer geplanten Aufzuchtanlage des Leibnitz-Instituts für Gewässerökologie
und Binnenfischerei zur Wiedereinbürgerung
atlantischer Störe in Deutschland ist dies ein katastrophaler Zustand.
Als
niedersächsische Anlieger der Fischtreppe sehen wir Taten- und Ratlosigkeit bei
allen Verantwortlichen von Land und Bund. Gerade mit dem Blick, dass eine
funktionsfähige Fischaufstiegsanlage Grundlage der Inbetriebnahme des
Kohlekraftwerkes Moorburg war, fordern wir entschiedeneres Handeln in Hamburg!
Es muss eine schnellstmögliche Wiederinbetriebnahme der Aufstiegsmöglichkeiten
an der Elbe und der Lockströmung erfolgen.
Andernfalls
muss der Betrieb von Moorburg solange ausgesetzt werden, bis eine Lösung für
die Fischtreppe gefunden ist, da grundlegende Bestandteile der Ausgleich- und
Ersatzmaßnahmen unter den aktuellen Vorrausetzungen nicht erfüllt werden. Hier
erwarten wir eine sofortige, temporäre Aussetzung der Betriebsgenehmigung.
Mit freundlichen Grüßen,
Malte Jörn
Krafft
für die Gruppe
Grüne/Piraten im Rat der Samtgemeinde Elbmarsch