Atommüllendlager im Landkreis Harburg?

Nach dem jahrelangen Streit um den Salzstock Gorleben hat der Bund die Suche für ein atomares Endlager neu gestartet und setzt auch auf die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. Der Landkreis Harburg lädt daher am Mittwoch, 16. Juni, zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Sie findet ab 18 Uhr als Online-Veranstaltung statt.

Dann geht es darum, was die Suche für ein atomares Endlager auch für den Landkreis bedeutet. Vertreter der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) stellen das Vorhaben und die Teilgebiete vor. Von Vertretern des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) gibt es Anmerkungen zum Verfahren und Hinweise zur Geologie des Landkreises Harburg. Außerdem haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Endlagerung und die Suche nach einem sicheren Aufbewahrungsort für den Atommüll ist eine Generationenaufgabe. Sie wird auch kommende Generationen beschäftigen. Daher geht es jetzt ganz besonders auch um die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen, die der Landkreis besonders einlädt, sich mit dem Thema zu beschäftigen, darüber zu diskutieren und vielleicht mit ihren Eltern zusammen an der Infoveranstaltung teilzunehmen.

Die Entscheidung über den Standort für ein atomares Endlager soll, ausgehend von einer „weißen Landkarte“, nach wissenschaftlichen Erkenntnissen getroffen werden. 2031 will der Bund den Standort gefunden haben, ab 2050 sollen Behälter mit strahlendem Abfall unterirdisch eingelagert werden. Ziel ist es, einen Standort in Deutschland für die Tiefenlagerung der hochradioaktiven Abfälle zu finden, der für eine Million Jahre die bestmögliche Sicherheit bietet. Ein erster Zwischenbericht weist 90 sogenannte Teilgebiete aus, die günstige geologische Voraussetzungen für die sichere Endlagerung hochradioaktiver Abfälle erwarten lassen. Demnach sind rund 54 Prozent der Fläche der Bundesrepublik Deutschland aus geologischer Sicht für die Endlagerung von Atommüll grundsätzlich geeignet. Darunter sind auch Ton- und Salzformationen im Landkreis Harburg. Welche Gebiete bundesweit aber tatsächlich als bestmöglicher Standort in Frage kommen, muss nun geklärt werden. In den kommenden Jahren wird es konkreter. Dann werden die ermittelten möglichen Standorte nach und nach weiter eingegrenzt, indem neben der Geologie weitere Kriterien, beispielsweise die Bevölkerungsdichte, berücksichtigt werden und anschließend sogenannte Standortregionen genauer erkundet werden.

Anmeldungen zu der Infoveranstaltung sind bis zum 14. Juni per E-Mail an raumordnung@lkharburg.de möglich. Die Anmeldedaten werden dann zugeschickt. Die Einwahl ist am 16. Juni ab 17.30 Uhr möglich.