Für viel Aufregung sorgte im Vorfeld des gestrigen Schulausschusses das Ansinnen der Verwaltung, eine Entlastung der Alten Stadtschule durch eine Veränderung der Schulbezirkssatzung vorzunehmen. Die Kinder der Ortsteile Laßrönne und Tönnhausen hätten nach diesem Vorschlag bereits im kommenden Schuljahr nicht mehr die bisher zuständige Schule in Borstel besuchen können, sondern wären an der Hanseschule eingeschult worden.
Dieser Vorschlag zerplatzte wie eine Seifenblase, nachdem die Schulleiterin der Schule im Borsteler Grund, Ina Rieckmann erläuterte, dass die Schule in der Lage sei, Kinder aus dem Bereich der Alten Stadtschule aufzunehmen und die Kinder aus den beiden Elbmarschdörfern weiterhin zu versorgen. Wieso also die Aufregung? Wieso diese Beschlussvorlage?
Mehr Kommunikation mahnten die GRÜNEN mit einer Anfrage sowie bereits im ersten Redebeitrag zu diesem Tagesordnungspunkt an. Margot Schäfer: „ Wir brauchen eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und eine ehrliche, ernst gemeinte, offene Kommunikation mit allen Akteuren. Dies schließt selbstverständlich die Eltern wie auch die Schulleitungen ein.“
Aber das sehen offenbar nicht alle Fraktionen so. Es verwundert, dass vor Beginn der Einwohnerfragestunde die Vorsitzende vorsorglich darauf verwies, dass Redebeiträge bitte kurz zu fassen seien, da sie das Zeitfenster von je 15 Minuten zu Beginn und am Ende der Sitzung nicht überschreiten dürften. Und da erstaunt es nicht, dass niemand der anwesenden Eltern fragend das Wort ergriff – zumal der Stadtelternrat Schulen den Eltern im Vorfeld im Rahmen eines digitalen Meetings die Möglichkeit eröffnet hatte, ihre Sorgen mitzuteilen. (Peinlich, dass ein Blick der grünen Fraktion in die Satzung klarstellte, dass jeweils 30 Minuten vorgesehen sind.)
Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung herrschte Einigkeit darüber, den Vorschlag der Schule Borstel anzunehmen, der Kontinuität für die Kinder aus Laßrönne und Tönnhausen zusichert. „Wir freuen uns, dass unsere pädagogischen Argumente und unsere Gespräche im Vorfeld zu einer für alle zufriedenstellenden Lösung beigetragen haben.“ so Margot Schäfer.
Entgegen der Position der anderen Parteien, diese Regelung zunächst auf ein Jahr zu begrenzen, stellte die GRÜNE Fraktion heraus, dass ein doppelter Wechsel von Einzugsbereichen grundsätzlich vermieden werden muss. Margot Schäfer: „Es ist ein Irrtum zu glauben, Kinder würden mit der Schultüte im Arm erstmals ihre Schule betreten. Im Gegenteil laufen viele Kontakte zu Eltern und Kindern – zum Teil über die KiTas – mindestens bereits im Jahr vor der Einschulung. Es ist daher jetzt an der Zeit, die Planungen für die Zeit bis zur Inbetriebnahme der neuen Grundschule in Stöckte vorzunehmen.“ Sie forderte, dies Thema auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen.
Auch sei es jetzt an der Zeit, einen detaillierteren Blick auf die Inbetriebnahme der neuen Schule zu werden. „Eine Schule startet nicht mit ein oder zwei ersten Klassen. All‘ das muss geplant werden.“ Und sie appellierte: „Lassen Sie uns im Gespräch bleiben!“