Fragen von Dr. Erhard Schäfer (Kreistagsmitglied) zur Fortführung der Corona-Tests an den Landrat
Zum 31.7.d.J. wurden die beiden Corona-Testzentren im Landkreis geschlossen. Von da an sollen die Tests von den Hausärzten durchgeführt werden. Dabei wurde bekannt, dass längst nicht in allen Praxen, die dafür in Frage kommen, Tests durchgeführt werden. Es liegt vielmehr in der Entscheidung der einzelnen Hausärzte, ob sie diese Leistung anbieten oder nicht.
So meldet die TAZ vom 6.8.2020, dass bei Anrufen in zahlreichen Praxen nur jede sechste sich bereit und der Lage erklärt habe, die Tests durchzuführen. Selbst wenn dieses Ergebnis nicht repräsentativ sein sollte, so ist es doch für sich genommen schon Besorgnis erregend. Es macht deutlich, dass es auch bei entspannter Infektionslage problematisch ist, schnell und ohne unverhältnismäßigen Aufwand einen Test zu bekommen.
Aktuell wird diese Problematik noch dadurch verstärkt, dass die Infektionszahlen wieder deutlich steigen. Hierauf reagiert die Bundesregierung mit Wirkung vom 9.8.2020 mit der Testpflicht für Reisende, die aus einem der 127 erklärten Risikoländer einreisen. Da diese Reisenden nicht ausschließlich über Flughäfen und große Bahnhöfe einreisen, dürfte sich auch der Testbedarf vor Ort durch den Rückreiseverkehr zum bevor stehenden Ferienende und durch die anderweitigen Gründe für Zunahme der Corona-Infektionen erhöhen.
Vor diesem Hintergrund stellen sich folgende Fragen:
- Ist vorgesehen, dass die KV als zuständige Betreiberin der Testzentren im Landkreis diese möglichst zeitnah wieder eröffnet ?
- Wenn ja, wann ?
- Wenn nein, wie will der Landkreis als örtlich zuständige Behörde für den Infektionsschutz sicher stellen, dass die obligatorischen und freiwilligen Tests schnell und problemlos durchgeführt werden können ?
- Ist der Kreisverwaltung bekannt in welchen Arztpraxen im Landkreis z.Zt. Corona-Tests möglich sind ?
- Wenn ja, wie hoch ist die Zahl dieser Praxen und wie verteilen sie sich über den Landkreis ?
- Wie beurteilt die Kreisverwaltung die aktuelle Infektionslage im Landkreis und wie bereitet sie sich auf eine mögliche bez. zu erwartende zweite Welle vor ?