Zwei Jahre Corona-Pandemie bedingter Einschränkungen für die Kinder und Mitarbeiter*innen in Schulen und Kitas liegen hinter uns. Diverse Studien belegen, dass dies für die Kinder und Jugendlichen gravierende psychische Folgen und Beeinträchtigungen ihrer Bildungsbiografie bedeutet. Alle Verantwortlichen stimmen darin überein, dass die Schulen auch im kommenden Herbst und Winter ein sicherer Ort für unsere Kinder sein müssen.
Das derzeitige Sinken der Inzidenzen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Herbst die gleiche Situation wie in den vergangenen Jahren zu erwarten ist. Viele seriöse Wissenschaftler (z.B. Karl Lauterbach, Bundesminister für Gesundheit) gehen davon aus, dass sich spätestens im Herbst veränderte Mutationen des Virus erneut ausbreiten. Über deren Gefährlichkeit und Ansteckungsfähigkeit kann im Moment nur spekuliert werden.
Winsen setzt bei den Schutzmaßnahmen in den Einrichtungen wenn möglich auf stationäre raumlufttechnische Anlagen. Diese werden im kommenden Herbst in einigen Gebäuden noch nicht abschließend installiert sein können; in anderen ist ein Einbau generell nicht möglich (z.B. Alte Stadtschule, Borsteler Grund).
Die nachträgliche Ausstattung eines Klassenraumes mit einer raumlufttechnischen Anlage schlägt mit rund 25.000 € zu Buche, während die Anschaffung eines adäquaten mobilen Luftreinigers für ca. ein Viertel dieser Kosten zu realisieren ist.
Nach Aussagen von Prof. Dr. Ch. Kähler gehen von einem mobilen Luftreinigungsgerät mit klassischer Filtertechnologie keinerlei Gefahren aus. Die Geräte seien leicht und ohne großen Aufwand z.B. von einem Hausmeister auf- und umzustellen. Auch die Wartung hält sich technisch und vom Zeitaufwand her in einem zu vernachlässigen Bereich.
Nach den Aussagen Kählers ermöglichen adäquate Luftreiniger den sechsfachen Luftwechsel pro Stunde ohne dass dies zu Geräuschentwicklungen führt, die von den im Raum befindlichen Personen als störend wahrgenommen werden. Durch Fensterlüftung sei niemals das gleiche Ergebnis wie durch Luftfilterung zu erzielen. Selbstverständlich würden auch andere Schadstoffe und Feinstaub ausgefiltert, was wiederum z.B. Allergikern zu Gute kommt. Die Ansteckungsgefahr durch Viren insgesamt (Grippe etc.) wird minimiert.
Der Stromverbrauch mit 0,30€ pro Tag und Gerät dürfte deutlich unter den Kosten liegen, die durch die Kompensation des Wärmeverlusts durch das regelhaft notwendige Querlüften anfällt. Diese Kosten werden erwartungsgemäß auch bedingt durch die derzeitigen Versorgungsunsicherheiten erheblich steigen. Auch läuft ein erhöhter Verbrauch den Zielen der Stadt zu mehr Klimafreundlichkeit und Treibhausgasemission zuwider.
Der schulische Erziehungsauftrag gibt einen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen vor. Auch hier hat die Stadt Winsen als Schulträger eine Vorbildfunktion.
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