Mehr Kindergartenplätze im Bereich der Kernstadt , weniger Plätze in Dauercontainern!

Nun liegt es schwarz auf weiß vor: Es fehlen Kindergartenplätze in Winsen und dies insbesondere im Innenstadtbereich.

Ein Prozess, der mit einem Antrag der Ratsfraktion von Bündnis90/Die Grünen  vom 6.12.2022 auf den Weg gebracht wurde, ist mit der Präsentation der Ergebnisse der Bedarfsanalyse auf Basis des sog. Hildesheimer Bevölkerungsmodells  im letzten Schulausschuss endlich abgeschlossen. Laut diesem Ergebnis entspricht das Angebot an Krippenplätzen für Kinder unter 3 Jahren in der Summe dem Bedarf. Dagegen besteht bei Plätzen im Elementarbereich für Kinder von 3 bis 6 Jahren in der Kernstadt ein eklatantes Fehl von rund 45 Plätzen pro Jahr ab dem Kindergartenjahr 2024/25. Auf das gesamte Stadtgebiet bezogen fehlen allein im kommenden Jahr sogar 71 Plätze. Hier besteht dringender Handlungsbedarf.

Dieses Ergebnis ist umso gravierender für die Stadt, da jedes Kind mit Vollendung des ersten Lebensjahres einen Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz hat. Eltern können diesen Anspruch einklagen. Die Tatsache, dass Eltern dieses Recht in der  Vergangenheit nicht eingefordert haben, liegt wohl an Unkenntnis des Sachverhalts und ist kein Zustand, von dem man auf Dauer ausgehen kann, sind sich die GRÜNEN sicher.

Dies ist Grundlage für den Antrag der GRÜNEN Ratsfraktion, Planungsmittel in den Haushalt 2024 einzustellen. Der Antrag verknüpft die Schaffung von neuen Kindergartenplätzen mit der Ablösung der immer noch genutzten Dauercontainer. Im engeren Umfeld der Innenstadt werden Kindergartengruppen noch immer durchgehend in angemieteten Containern untergebracht.

„Es gibt Kinder in Winsen, die ihre gesamte Kindergartenzeit in Containern verleben. Dies ist sowohl pädagogisch nicht zu vertreten, als auch im höchsten Maße unwirtschaftlich. Ein Neubau ist stets wirtschaftlicher als eine Containerlösung.“ so Margot Schäfer. Im Laufe des Jahres hatte es eine Begehung aller Container durch Ratsmitglieder aller Fraktionen gegeben, bei der die unterschiedliche Qualität der Unterbringung sehr deutlich wurde.

Enttäuscht sind die GRÜNEN von den Ergebnissen der Bedarfsplanung. Das Hildesheimer Bevölkerungsmodell war als ein einfach und schnell zu handhabendes Instrument zur Erfassung der unterschiedlichsten Kriterien angepriesen worden. Es sollte Auskunft geben über den Bedarf an Inklusions- ebenso wie Ganz- oder Halbtagsplätzen. Dies spiegelt sich in den Ergebnissen nicht wider. Zudem schilderte die Verwaltung die Handhabung als äußerst arbeits- und zeitintensiv.

Janine Herzberger verweist auf den Ursprungsantrag der GRÜNEN, der diese Kriterien bereits frühzeitig in die Diskussion eingebracht hat und ergänzt: „Die Familien erwarten einen zügigen und bedarfsgerechten Ausbau. Sogenannte Inklusionsplätze müssen an allen Kindertagesstätten wohnortnah für die betroffenen Kinder vorgehalten werden.“

Die Planung muss die Situation im Innenstadtbereich umfänglich erfassen. Nach Fertigstellung des neuen Kindergartens Norderbülte war auf eine Ausschreibung der Trägerschaft verzichtet worden, da dieser als Nachfolger des Matthias-Claudius-Kindergartens fungierte. Die Nutzungsdauer des alten Gebäudes wurde auf acht weitere Jahre beschränkt.

Die Fakten liegen vor: Nun gilt es, schnell in die konkrete Planung einzusteigen und die Ergebnisse der Bedarfsplanung in Maßnahmen zu überführen.

kompletter Antrag

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